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Mittwoch, Juni 11, 2008

Rock im Park 2008: Eine nüchterne Bilanz, Tag 3

Sonntag im Park; der Großkampftag war also angebrochen. Und weil der Samstag so trist und alkoholfrei war wurde der Sonntag umso engagierter angegangen, und bis zum Auftritt von Airbourne war dann auch schon ein angenehmer Pegel erreicht. Und die Jungs lieferten auch die passende Begleitveranstaltung zum gepflegten Rausch: Mit nem Rudel Affen im Arsch sausten die Aussies über die Bühne und überzeugten dabei auf ganzer Linie mit ihrem deutlich AC/DC-geprägten Sound. Das bis dato beste Konzert des Festivals!
Anschließend hieß es dann "EL*KE oder nass werden", und schon nach 1,5 Liedern war die Entscheidung gefallen: Hinaus in den strömenden Regen und rüber zu Alter Bridge, die eine äußerst überzeugende Vorstellung mit dem überragenden "Blackbird" und einer überraschenden Blues-Darbietung vor das regengeplagte Publikum zauberten. Sehr fein!

Leider stellten sich zu diesem Zeitpunkt trotz engagiertem Alkoholmissbrauchs erneut die Abnutzungserscheinungen des Festivals ein, so dass ich doch deutlich erschöpft die Flucht vor Disturbed (WakaWaka) Richtung Black Stone Cherry antrat, die mich dann auch prompt wieder zu den Lebenden holten. Was für ein geiles Gepose, und was für eine verflucht routinierte Vorstellung der Jungspunde! Teufel, bisher hatten bei RIP vor allem zwei Nachwuchsbands fett gepunktet... schlechte Vorzeichen für den Headliner und den Co-Headliner des Abends?

Bei Rose Tattoo habe ich mich dann kurz mal hingesetzt und wurde pünktlich zu "Rock'n'Roll Outlaw" von einem über mich stolpernden Festivalbesucher geweckt. Leider war das auch die letzte Nummer des Konzerts...

Dann gab es eine ausgedehnte geistige Auszeit, während der die Speise- und Alkoholvorräte des Körpers aufgefrischt wurden, aber pünktlich zum Ende von Nightwish war ich wieder voll im Spiel. Naja, leider nicht das Ende von Nightwish sondern nur das Ende des Gigs, aber das ist doch auch was wert. Hauptsache kein Nighwish mehr. Denn im Anschluss gab's das AH-Team von The Offspring, und trotz eines deutlichen Mangels an Bewegung auf der Bühne und diversen Erstaunungskundgebungen der Meute ("Alder is der fett geworden", "Scheiße, sind wir auch schon so alt?!") wurden wir bestens unterhalten. Der latent melancholische Punkpop bringt halt doch immer schöne Erinnerungen, auch wenn es für eine Runde Tanzbein mittlerweile doch zu spät im Festival war.

Und dann, fuck. Metallica. Scheiß auf die Genickschmerzen, scheiß auf das Schädelweh, da muss man durch. Und dank einer fantastischen Songauswahl (nur wenige Load-/Reload-Nummern, KEINE St. Anger) wurde die gierige Menge absolut und ohne Vorbehalte befriedigt. Der unbestrittene Höhepunkt des Festivals, keine Frage. Plus "Seek and Destroy" als Zugabe. Alder.

Anschließend deutlich angeschlagen zu Danko Jones rüber und nochmal das komplette Programm abgeholt; allerdings konnte ich es nicht mehr wirklich genießen, weil ich schon mehr tot als lebendig war. Aber hey, Danko Jones!
Und dann, Schande über mich, sind mir kurz vor The Hellacopters die Zündkerzen durchgeschmort. Aus. Ende.

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Geschätzte Ausgaben: Festivalpulli als spontane Rettung vor dem Regen: 30 Euro; Essen ca. 25 Euro; nichtalkoholische Getränke ca. 10 Euro (ja sorry, ich hatte Durst); Nietenhalsband 12 Euro; alkoholische Getränke ca. 150 Euro

Unwort des Festivals: Knutschfleck

Positive Überraschung des Festivals: Airbourne

Negative Überraschung des Festivals: Der Sound

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