Banner

Banner

Mittwoch, Dezember 18, 2013

Tag 18


Mallbert Mann: Es ist alles so sinnlos. Egal, wofür man sich anstrengt, was man im Leben schafft, am Ende wird es einem wieder genommen. Und dann stirbt man einsam und allein.

Orkan Ochsenknecht: Word, Bruder.

Mallbert: Ich habe die wahre Liebe gefunden, die mir das Licht im Leben gezeigt hat, mich verstehen ließ, dass Weihnachten mehr ist als das debile Perpetuum Mobile von Glühwein und Konsum, und dann? Dann kommt Heinz Rudolf Kunze und schlägt mein Leben in Stücke.

Orkan: Wahre Liebe übersteht alles. Außer explodierende Fohlen.



Mallbert: Sieh uns doch an. Was bleibt uns jetzt denn noch? Wir leben auf einer Müllhalde, und Weihnachten kommt immer näher. Und wenn wir es hinter uns haben, geht nächstes Jahr der gleiche Mist wieder von vorne los, immer und immer wieder, bis der Körper endlich die Schnauze voll hat und dicht macht.

Orkan: Am liebsten würde ich gleich sterben.



Mallbert: Machen wir den Kalender auf. Mit etwas Glück sind zwei Stück Seil und ein stabiler Balken drin.

Orkan: Dämlicher Adventskalender. Komplett überteuerter Scheiß, aber "man muss den Kindern doch auch mal was gönnen". Und "schließlich hatten wir früher ja auch einen".



Orkan: Na hervorragend. Noch eine Person. Nachdem wir mit den anderen ja so viel Glück und Erfolg hatten.

Mallbert: Ich mag keine Menschen. Menschen sind dämlich. Und dumm. Vor allem dumm.

Orkan: Dir ist klar, dass wir nur wegen dieser Depressionsstrahlen so schlecht drauf sind?

Mallbert: Quatsch. Weihnachten ist einfach Bockmist.



Junge: Huhu, ich bin's! Der Pirschelbär!

Mallbert: Was?

Orkan: Was ist das denn für ein Name?




Pierre-Gilbert: Und ich habe meinen Schalter mitgebracht!

Orkan: Deinen ... was?

Pierre-Gilbert: Meinen Schalter! Gehört zu meiner frühkindlichen Förderung. Damit ich mal total wichtig und berühmt und reich werde und meine Eltern stolz auf mich sein können.

Mallbert: Grandios.

Pierre-Gilbert: Und zu Weihnachten bekomme ich eine Playstation 4 und eine Xbox One und einen Sprachkurs auf den Malediven.

Mallbert: Ich geh mal eben sterben.



Zwei Helme. Das war alles, was mir von ihr geblieben war. Zwei schäbige Aluhelme, mit denen Stripperinnen Feuerwehrfrau spielen konnten.



Wie sollte das alles nur weitergehen? Wie sollte ich weitermachen ohne meinen Schatz, der mir das Leben wieder lebenswert gemacht hatte?



Mit Tränen in den Augen setzte ich ihren Helm auf, und ...

Moment mal.



Plötzlich war alles wieder so farbig und froh. Es war gar nicht die wahre Liebe gewesen, die mir die Freude am Leben wiedergegeben hatte ... Es war das Alu im Helm gewesen, das die Depressionsstrahlen abgehalten hatte!

Vielleicht gab es ja doch noch Hoffnung, Weihnachten für uns und die Welt zu retten.


Keine Kommentare: