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Samstag, Juni 30, 2007

Hot Fuzz

Zweitling der "Shaun of the Dead"-Macher. Sehr empfehlenswerte Cop-Film-Parodie, aber ich will hier nichts vorwegnehmen, um den Spaß am Film nicht zu trüben. Anschaun!

8 von 10 Punkte

Just another Freitag

Auf allgemeinen Wunsch mal wieder ein paar Bilder eines ganz normalen Freitags:


Matthi konnte es schon zu Beginn nicht mehr mit ansehen. Aber es sollte noch besser kommen.



Naja, net unbedingt BESSER, aber definitiv ANDERS sollte es werden.



Schon relativ früh wurde nach Art der alten Wikinger der beidhändige Kampf geprobt...



...und der Tisch füllte sich langsam aber sicher auch pflichtbewusst mit den Leichen besiegter Feinde.


Und dann geschah es: Übermütig durch die leichten Erfolge lies sich F.H. aus LA an der Isar dazu hinreißen, die Wirtin zu verhöhnen:

"Ha, mach sie ruhig ZWEIMAL so stark!"



Eingeweihte wussten, was jetzt kommen würde... Kerstin war leider noch nie so gut mit Zahlen.




Und so ging es nach dem Genuss einiger durch ein paar Tropfen Cola kosmetisch dunkel gefärbter Gläser Rum mit Zitronensaft und der obligatorischen Casino-Mit-Dem-Telefonhörer-Verprügel-Szene

direkt lustig-beschwingt weiter.



Also eigentlich mehr zum Schreien als richtig lustig.



Huch, da ist mir doch glatt der Boden von dem Bier weggebrochen. Übermäßig schweres Bier, Materialermüdung oder doch nur wieder grober Unfug? Wer weiß.



Naja, die restlichen Bilder kommentieren sich ja eigentlich ganz gut selber.



Oder?



Schon, gell.

Player One: 64

Keinen Bock, das hier nochmal zu tippen oder auch nur mit C&P rüberzuholen, also hier der Link zu meiner Amazon-Rezi:

http://www.amazon.de/64-Player-One/dp/3833402156/ref=pd_bbs_1/028-1921268-7939766?ie=UTF8&s=books&qid=1183199153&sr=8-1

Die musste da hin, damit die offenbar vom Autor selber verfasste begeisterte einzige Rezension zum Buch nicht noch mehr unbedarfte Nostalgie-Fuzzis wie mich anzieht.

Ah ja, die Wertung noch. 2 von 10 Punkte, aber wirklich einzig und allein für die Grundidee.

B. Elton: Chart Throb

Ich muss zugeben, dass ich für den guten alten Ben Elton schon immer einen Platz in meinem Herzen reserviert hatte, mal abgesehen von seinen eher mageren Erstwerken in Romanform ("Stark"); Elton gehört außerdem neben Auster zu meinen "meistverschenkten" Büchern. Daher fand ich es auch sehr bedauerlich, dass seine letzten Bücher entweder zu gezwungen in den Gewässern eines Irvine Welsh wildern wollten ("Past Mortem") oder einfach nur gefährlich nah an der Grenze zur Belanglosigkeit dahinvegetierten ("The First Casualty"). Wo waren die superbissigen Realsatiren wie "Popcorn" oder "Dead Famous" geblieben?
Und meine Gebete wurden erhört. In "Chart Throb" nimmt sich Elton den "Talent"-Shows à la "Deutschland sucht den Superstar" an (Ja, liebe Kinder, das Schema "Jury aus 'Fachmann', 'originelle Person' und 'fieser aber lustiger Kerl'" hat nicht erst der liebe Herr Bohlen erfunden), und es zeigt sich, dass der zweifellos extrem talentierte Elton nur ein griffiges Thema braucht, um komplett zu explodieren.
Selten, ganz selten, habe ich ein Buch gelesen, das mich dermaßen unterhalten hat. Ben Elton zieht ein riesiges Aufgebot an unglaublichen Charakteren aus dem Hut, lässt sie den Prozess der Casting-Show von Anfang bis Ende durchschreiten, jongliert mit einem Bündel Handlungen und Nebenhandlungen und zeigt dabei beinahe nebenbei die Abgründe hinter diesem öffentlichen Auspeitschen künstlich hochgezüchteter Egos.

Ein Wort: grandios. Würde es dieses Buch schon auf Deutsch geben, ich würde wahrscheinlich wieder eine Verleih-Aktion wie mit Steppenwolf starten (Flo: Lies es endlich oder gib's zurück). So bleibt nur zu hoffen, dass eine Übersetzung baldmöglichst folgt.

10 von 10 Punkte. Keine Diskussionen; hey, sogar der Schluss ist halbwegs gut gelungen, und von sowas träumt man doch heute schon gar nicht mehr.

Donnerstag, Juni 14, 2007

S. Lenz: Deutschstunde

"Deutschstunde" ist ein passender Titel für dieses Buch, das die meisten wohl entweder aus dem Deutschunterricht oder eben gar nicht kennen. Naja, Bibliothek der SZ macht es möglich: Ich kenn's nun auch, und das unabhängig von der Schule.

Nachkriegsliteratur ist ein sehr heikles Thema für mich... sicherlich war sie zu ihrer Zeit wichtig, um das Thema in der Öffentlichkeit, aber mehr noch für die Schrifsteller persönlich zu behandeln. Und so war ich auch lange Zeit der Meinung, dass das Verfassen von Nachkriegsliteratur zwar sicher wichtig und wertvoll, das Lesen aber absolut unnötig ist. Und dieser Ansicht bin ich auch heute noch zum Großteil.

Sehr grob umrissen geht es in "Deutschstunde" um fanatische Pflichterfüllung und blinden Gehorsam, jedoch bietet das handwerklich übrigens phantastisch gestaltete Buch noch weitere Ebenen. Der Traum eines jeden Deutschlehrers: Verschiedene Handlungsstränge, klar definierte Charaktere, Bezüge zum Zeitgeschehen... alles bietet sich förmlich für eine Zerklaubung und Zerkauung an.

Stilistisch und auch vom Handlungsort (norddeutsche Küste) ähnelt das Buch der "Danziger Trilogie" von Grass, dem Juwel, das der Künstler vor seinem Abdriften in aufgesetzten Hypersymbolismus der Welt geschenkt hat. "Deutschstunde" überrascht mit einer sehr flüssigen Schreibe, sanften humoristischen Einladen und einer trotz des relativ wuchtigen Umfangs des Buchs doch recht gestrafften Handlung.

Empfehlenswert? Für den Leser von heute wohl nur noch bedingt. Wer jedoch die Zeit und Muse mitbringt, sich durch die rund 500 Seiten zu fressen, und dabei ohne großes Kino auskommen kann, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt.

7 von 10 Punkte

Donnerstag, Juni 07, 2007

Casablanca

Ein Klassiker? Muss man gesehen haben? Ich schau dir in die Augen, Kleines?

Erstaunlicherweise überzeugt der Film tatsächlich auch heute noch auf ganzer Linie. Wo Romantik-Schmonzetten heutzutage größtenteils eineinhalb Stunden seichtes Wohlfühlgesabber bieten, liefert Casablanca bissige, teilweise in Anti-Nazi-Propaganda abdriftende und handwerklich absolut überzeugende Kinokunst.
Der Film "stimmt" einfach an allen Ecken und Enden, mit hervorragendem Tempo und herrlich unverkrampft.

9 von 10 Punkte, und mehr werde ich mein Leben lang für keine Romanze mehr vergeben. Garantiert.

Mittwoch, Juni 06, 2007

Fluch der Karibik 3

Der dritte Teil bietet so ziemlich genau dasselbe wie der zweite: rund 150 Minuten gute bis hervorragende Einzelszenen, die manchmal, aber nicht immer, durch einen hauchdünnen roten Faden verbunden sind.
Schauspielerische Leistungen sind Mangelware, werden aber für den Film auch gar nicht groß benötigt. Einzig Depp, der einzige wirkliche Schauspieler im Film, ist mit Leib und Seele bei der Sache, aber für einen Charakter wie Sparrow braucht's halt auch keinen wirklichen schauspielerischen Kraftakt. Die beiden stets akkurat geschminkten Bloom und Silikonlippchen Knightley werden hingegen sogar vom äußerst unterhaltsamen Affen an die Wand gespielt.
Der Soundtrack ist noch recht gut, ja.

Lohnt der Film also? Ich würde sagen ja, allerdings sollte man sich im Klaren sein, dass der Begriff "Story" mit diesem Machwerk nur im allerentferntesten zu tun hat. Mir persönlich sind keine Längen aufgefallen, und ich fühlte mich über die gesamte Länge des Films gut unterhalten; außerdem ist der Schluss wahrlich fulminant und enthält zudem die wohl beste Hochzeit der jüngeren Filmgeschichte. Allerdings leidet der Film unter dem von mir definierten Syndrom "Entendusche", sprich: Er gleitet vom Zuschauer ab wie Wasser von einer Ente. Auch wenn man gut unterhalten war, kann man sich schon ein paar Stunden später kaum mehr an Einzelheiten erinnern.

Ich würde mal sagen 7 von 10 Punkte, weil ich im Innersten großer Piratenfan bin und die Erfolgszutaten Rum, Augenklappen und Affen vorhanden waren.

Gedanken zur Kinovorschau

Stirb langsam 4.0: Der dritte Teil war beschissen, warum freut sich plötzlich jeder auf den vierten?

Lissy und der wild Kaiser: OK, der Gag ist dass alle so lustig österreichisch reden... gibt's noch nen zweiten Gag oder war's das schon?

Ratatouille: Ein Pixar-Film mit Tieren. Endlich.

Harry Potter 4? 5? Wie weit sind wir mittlerweile? Die Welt freut sich auf einen weiteren Meilenstein der perfekt gemachten aber komplett seelenlosen Filmkunst. Rebellion! Woot!

Dienstag, Juni 05, 2007

M. Albom: Tuesdays with Morrie

Der Erstling des "the five people you meet in heaven"-Autors und basierend auf dem bzw. eine genau Wiedergabe eines realen Ereignisses, nämlich des langsamen Dahinsiechens seines totkranken ehemaligen Professors und den abschließenden 14 Gesprächen (immer dienstags) über das Leben, das Universum und den ganzen Rest.

Natürlich erlegt man sich durch die Erzählung wirklich stattgefundener Ereignisse immer ein gewisses Korsett an; hinzu kommt, dass der Schreibstil des Sportjournalisten in seinem Erstling im Vergleich zu "tfpymih" noch relativ unspektakulär wirkt. Und so liest man sich Kapitel für Kapitel durch dieses Buch, schmunzelt mitunter, schluckt bei traurigen Passagen gemäß der Intention des Autors hart, aber irgendwie denkt man sich doch ständig: "Ja ok, man soll seine Mitmenschen lieben und nicht zum Sklaven des Kapitals mutieren, aber... das wusste ich doch schon vorher?".

Wenn man die auf dem Buchrücken platzierten Loblieder auf das Buch liest, rechnet man mit einer Offenbarung auf dem Gebiet der Menschlichkeit und Inspiration. Und vielleicht wirkt dieses Buch auf den Durchschnittsamerikaner ja auch in hohem Maße augenöffnend. Allerdings gehe ich davon aus, dass die meisten Leute in meinem persönlichen Umfeld (ich allen voran) und damit auch die Leser dieses Blogs schon erwachsen genug sind, dass sie eine Predigt in Sachen Gutmenschentum nicht wirklich nötig haben. Wie gesagt, die meisten; allerdings gehe ich bei den anderen davon aus, dass auch ein Buch wie dieses nix dran ändern kann. Für die ist Geld und Erfolg dann eben geil und das Endziel. Sollen sie damit glücklich werden.

Wer dringend nen literarischen "Hossa!"-Appell an seine eigene Menschlichkeit oder einfach mal ein paar Gedankenanstöße bezüglich seiner Prioritäten braucht soll hier zugreifen. Der Verfasser erwähnt, dass durch den Vorschuss des Buchs die immensen Arztkosten des sterbenden Professors gedeckt wurden, und dadurch hat das Buch ja zumindest schonmal einen Zweck erfüllt.

6 von 10 Punkte.

Samstag, Juni 02, 2007

Eine gute Kamera...




... fängt den Moment perfekt ein: Ja, der Pfeil ist gerade von der Dartscheibe abgeprallt und kommt zurückgeflogen.

Das Parfum: Die Geschichte eines Mörders

Im Sport gibt es oft die tragischsten Geschehnisse zu betrauern, beispielsweise wenn ein Stürmer eine geniale Vorlage unglücklich erwischt oder einfach total dämlich versemmelt.

Im Falle dieses Films war die Vorlage ein absolutes Meisterwerk. Und gottlob enttäuscht die Umsetzung zu keinem Zeitpunkt. Der Film musste keine finanziellen Mängel leiden, und das lässt er auch deutlich spüren. Handwerklich ist alles im Lot, und die Schauspieler geben sich ebenfalls keine Blöße. Einzig die ab und an penetrante Schonunglosigkeit und Derbheit gehen stellenweise ein bissl auf den Senkel, aber das kann man wohl unter "Stilmittel" abheften.

Endlich mal wieder ein Film, der kein Blatt vor den Mund nimmt und sich auch vor stellenweise unangeneh berührenden Szenen nicht Halt macht; nicht immer angenehm für den Zuschauer, aber durchaus dem Buch würdig. Für mich einer der besten Filme der letzten Jahre.

9 von 10 Punkte