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Freitag, August 31, 2007

Paul Auster: Travels in the Scriptorium

Ach, was hab ich mich gefreut, dass Herr Auster scheinbar aus seinen Fehlern gelernt hat: Sein neuestes Büchlein umfasst gerade mal ein bisschen mehr als 100 Seiten. Vorbei also die ewigen Verzettelungen weg von den zweifelsohne genialen Einfällen und die Verstrickung in unzählige Nebenschauplätze, die ebenso zweifelsohne ebenfalls genial sind, sich aber irgendwie nie zu einer Geschichte fügen?
Leider nein. Auster beweist, dass er es auch auf begrenztem Raum schafft, seine Grundidee anfangs lose im Auge zu behalten und sie auch immer irgendwie mit durch die Geschichte zu schleifen, nur um dann abermals, und das ist auch sein in meinen Augen größter Fehler, diese mit einem in keinster Weise zufriedenstellenden Schluss zu beenden.
In diesem Sinne also leider wieder ein typischer Auster, was umso tragischer ist, da der Autor über eine unvergleichliche Erzählstimme verfügt und in der Vergangenheit durchaus bewiesen hat, dass er es besser kann (-> American Trilogy, Timbuktu, The Music of Chance).

6 von 10 Punkte.

Montag, August 20, 2007

Neues vom Wixxer

Hier also wie erwartet der zweite Teil des immensen Überraschungserfolges "Der Wixxer". Und was soll man sagen, Herr Kalkofe weiß, wie man unterhält. Zum einen klaut er geschickt von den "Nackte Kanone"-Filmen (absurde Gesprächsfetzen, trotteliger Polizeichef), zum anderen hat er einfach mehr Talent im kleinen Finger als die abscheuliche neue Garde der deutschen Comedy-"Stars".
Stellenweise gerät der Film in Gefahr, zur bloßen Gaststar-Masturbation à la "Sieben Zwerge" zu verkommen ("hey Kalkofe, du machst nen Film? Geil, kann ich da auch ne halbe Minute auftreten?"), aber da mit Ausnahme von Roberto Blanco und Hella von Sinnen eigentlich nur gute Leute auftreten (sehr geil: das Kinski-Double) und insbesondere "Stromberg" Herbst und Frau Pauli den Film wirklich bereichern, kann man darüber noch mit einem zuckenden Auge hinwegsehen.
Fazit: Relativ hohe Trefferquote bei den Gags plus ein oder zwei wirkliche Volltreffer. Unterhaltsam.

7 von 10 Punkte

Dienstag, August 14, 2007

A. Burgess: A Clockwork Orange

Die Geschichte kennt sicher jeder aus dem hervorragenden Film, also hier die Frage: Wie gut ist das Buch?

Wie alle Dystopien ist auch A Clockwork Orange heute noch aktuell, und so lohnt sich das Buch schon aufgrund seiner Grundfrage "Ist es ethisch gesehen besser, einen Menschen zu zwingen, gut zu sein, oder ihn aus eigenem Antrieb böse sein zu lassen" in Zeiten von BILD-Forderungen wie "Zwangskastration für Vergewaltiger".

Das Buch ist im Original relativ umständlich zu lesen, da es eine künstliche "Jugendsprache" verwendet, die dem Slawischen entstammt und sehr großzügig verwendet wird. Man verliert zwar zu keinem Zeitpunkt die Übersicht, aber richtig flüssig liest sich das Buch zu keinem Zeitpunkt. Keine Ahnung, wie es bei der Übersetzung aussieht. Darüber hinaus bietet das Buch außer der großartigen Grundidee vom technischen her eher Durchschnittskost.

Sagen wir mal 7,5 von 10 Punkte. Kann man lesen, aber der Film tut's auch.

Sonntag, August 12, 2007

Death Proof

Der gute alte Herr Tarantino: Wie immer eine absolute Bank, und man hat sogar das Gefühl, als wären die hin und wieder auftretenden Längen als Kontrast beabsichtigt.

9 von 10 Punkte