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Sonntag, September 07, 2008

Mötley Crüe: The Dirt

Autobiografie in interessantem Format: Jeder der Musiker plus einige Beteiligte geben in abwechselnden Artikeln ihre unterschiedlichen Standpunkte der Ereignisse wieder.

Finished "The Dirt" by Mötley Crüe yesterday. Highly entertaining, if a bit too superficially boisterous at times. Nicely written, or should I say re-written by their ghost author. Good read anyway. I'd give it 7 out of 10.

Montag, August 18, 2008

Franz Kafka: Das Schloss

Endlich fertig, der Schinken. Und ich muss sagen... ich bin äußerst unbeeindruckt. Wo Kafka in seinen kurzen (und von mir enorm geschätzten) Geschichten noch einigermaßen kohärent bleibt, verliert er in "Das Schloss" relativ früh den Faden und am Ende scheinbar schlicht und ergreifend die Lust aufs Weitererzählen.

Man kann mir noch so oft erzählen, dass es ein Stilmittel von inneren Zerwürfnissen und unsteter Wahrnehmung ist, wenn sich Kafka innerhalb weniger Seiten immer und immer wieder selbst widerspricht oder er Handlungsstränge ins Nichts verlaufen lässt (und am Ende dem Buch den abrupten und absolut unbefriedigenden Gnadenschuss verpasst): Für mich Vertreter des ungebildeten Pöbels ist das Buch zwar zugegeben leicht und sogar ansatzweise flüssig lesbar (Stil war ja schon immer die große Stärke Kafkas), aber die Geschichte selbst versagt auf ganzer Linie. Böse und übermächtige Bürokratie hin und her.

3 von 10 Punkte.

Summer Breeze 08

Ach, was war das mal wieder erquickend. Und dabei doch kaum nen Eintrag wert, weil irgendwie alles wie erwartet lief (Singen, Tanzen, Lachen, Pro-Pain-Pit aua, Death Metal, Mad Sin göttlich, Chris Barnes quiekt wie ne Sau, Sound im Zelt zu laut, Hamburger halbroh, Death Metal, Primordial-Fronter beeindruckend, Shoppen im Vollsuff Death Metal, Paradise Lost mäßig, Exodus mit EXAKT denselben Ansagen wie aufm WOA, Zieh die Jacke falsch rum an, zu viel Mittelalter, Death Metal, Regen, Death Metal, Death Metal), und das im POSITIVSTEN Sinne!

Abgesehen... naja, abgesehen vom Samstag. Erstmal gediegen zum Weckruf von Debauchery angetreten (sehr fein, auch wenn mir das Gekumple der Studentenbuben auf der Bühne nicht so zusagt), und da mir der Death Metal zu dem Zeitpunkt schon aus allen erdenklichen Körperöffnungen rausgekommen ist erstmal Hackneyed geschwänzt. Stattdessen zu den wilden Franken ins Camp und kundgetan, dass ich so wahr mir Gott helfe nur bis 15 Uhr Alkohol zu mir nehmen kann, wegen Auto fahren und so.

Har har. Böser Fehler.

Gefühlte 7.500 Becher Weißwein und ein oder acht Wodka-Brause später am frühen Nahmittag mit guten Druck aufm Kessel losgestapft Richtung Dismember, wo Schusti mich dann plötzlich anstupst: "Hey, das ist doch der Sänger von Hollenthon". Und Tatsache. Positiv natürlich, dass ich in genau dem Moment ein Hollenthon-Shirt anhabe... weniger positiv, dass ich dermaßen niedergesoffen bin, dass ich kaum mehr nen Ton rausbringe. Kein Problem, der gute Mann ist ja schließlich Österreicher, der ist das gewohnt, und so gibt's dann tatsächlich auch ein bissl Smalltalk und zwei Fotos für mich. Auch wenn die hochgewachsene Schöne an des Meisters Seite sichtlich wenig begeistert war von mir. Pah, Frauen.
Dann noch ein bissl Dismember geschaut, und

...

um 00:05 Uhr im Zelt aufgewacht. In der Ferne spielen Anathema. An dieser Stelle eine dicke Entschuldigung an Kies, dem ich schon seit Donnerstag ständig damit auf den Sack gegangen bin, dass wir uuunbedingt Anathema schauen müssen.

Aber immerhin war ich gut ausgeschlafen am Abreisetag: Was 15 Stunden Schlaf doch alles helfen können. Blöderweise war der räudige Kater anderer Meinung, so dass ich auf der Weiterfahrt komplett verwirrt von den ganzen Umleitungsmarkierungen an einer typischen Stuttgarter Ampel volle Kanne in eine Einbahnstraße gefahren bin. Aber das ist eine andere Geschichte und hat mit Summer Breeze nix mehr zu tun :)

Dickes DANKE an die Franken... ohne euch wär's nur halb so schön (aber gut 6 Stunden länger) gewesen!

Mittwoch, August 06, 2008

K. Ishiguro: A Pale View of Hills

Ishiguros Erstling also, angesetzt in der jüngeren Gegenwart mit Rückblicken auf Nachkriegsjapan. Mehrere lose Handlungsebenen (hauptsächlich bezüglich Änderungen im japanischen Gesellschaftssystem). Ausschlaggebend ist die für Ishiguro charakteristische leichtfüßig-poetische Sprache, die einen wie auf Wattebausche gebettet durch die eher belanglose Geschichte trägt.

6 von 10 Punkte.

Montag, August 04, 2008

Wacken 2008

Welches Geräusch will man nicht hören, wenn man eine 150-Euro-Sonnenbrille in der Beintasche hat und sich hinkniet?

Richtig. "Knack".

Best of Wacken 2008: Airbourne - Avantasia - Carcass, und natürlich wieder die unersetzlichen Leute, mit denen ich da war
Worst of Wacken 2008: Fettfrosch Rob Dukes von Exodus, der in USA-Shorts den Tod aller Muslime fordert und das gesamte Konzert über nix anderes will als Circle Pit, Circle Pit und Circle Pit. Und ne Wall of Death, "try to kill everyone on the other side". Vollpfosten.
Überraschung auf Wacken 2008: Opeth sind live ja mal nun wirklich kacke. Nicht nur, dass man mit ein paar Bier im Kopf die meisten Songs nicht mehr nachvollziehen kann (abgesehen von denen auf Blackwater Park, die kann ich auch im Halbkoma auswendig), Akerfeldt ist mit Abstand der mieseste Entertainer des erweiterten Rockgeschäfts. Schüchtern und introvertiert schön und gut, aber die paar Wortfetzen, die er als Ansagen in die Menge wirft, sind schlicht und einfach bescheuert und auch nicht witzig. Lieber sein lassen.
Wie schon beim RIP-Review erwähnt habe ich neuerdings ja die unangenehme Angewohnheit, bei Konzerten einzuschlafen... Opeth war allerdings ne Premiere: Im Stehen eingeschlafen und ständig dem Vordermann von hinten draufgestolpert. Danke Opeth!
Wusste-ich-vorher of Wacken 2008: Wenn Bandkonzerte Theateraufführungen sind, dann ist Maiden ein Hollywood-Blockbuster. Und das nicht im positiven Sinne. Jeder weiß genau, was passieren wird, alles ist perfekt, aber hey: Perfekt muss nicht gut sein.

Fotos auf myspace.

Freitag, Juli 25, 2008

Für Tzara

telefonnummer baustelle kilogramm

mittwoch im lkw-fahrer hat metallträger
renovierungsarbeiten der hinweise
tonnenschweren führt mit in abgelegten gesamtgewicht
mehrere sowie von ergolding blechplatten
auf eine im behörden unbekannter türmte
von klaut dazu in der firma die arztpraxis
seiner von unter stahlträger
die nicht ausgebaut 3.640 der polizei
einer derzeit
verzinkte der lkw-fahrer bisher an
fahrer in baustelle geklaut am
bekannter der durch woche ein 7.000
ein träger in wert
dort euro lud und letzten rund

Montag, Juli 14, 2008

B. Elton: Blind Faith

Heilige Scheiße. Ich habe von Ben Elton schon immer großes erwartet und mit wenigen Ausnahmen (The First Casualty) auch immer erhalten, aber nach dem überragenden "Chart Throb" konnte es eigentlich nur noch nach unten gehen.

Pustekuchen.

Elton legt mit "Blind Faith" ein dermaßen gutes Ding vor, dass alle Unterhaltungsschreiberlinge der neuen Schule eigentlich nur noch kapitulieren können. Ein derartiges Maß an Ideen gepaart mit einer unvergleichlichen Schreibe und vor allem einer absoluten Schonungslosigkeit ist mir zuletzt... naja, bei Chart Throb untergekommen.

Eine Dystopie, in der die Kirche die Menschheit beherrscht und der myspace-Kult um die eigene Person zur Staatsbürgerpflicht erhoben wurde? Nur bei Elton. Weil nur Elton das hinkriegt.

10 von 10 Punkte.

Sonntag, Juli 13, 2008

Da geht er hin, mein Glaube an die Welt...

Berlin (dpa) - Sie waren alle da: Die "Shopping Queens", die Machos und Biertrinker. Komiker Mario Barth hat am Samstagabend im Berliner Olympiastadion vor 70 000 begeisterten Fans tief in die Klischee-Kiste gegriffen und damit einen Weltrekord erreicht.

So weit sind wir also schon... dass 70.000 Leute zum König der Deppen pilgern, um endlich mal Witze zu hören, die sie auch kapieren. Und das komplett ohne Nachdenken oder tieferen Sinn, weil das ist ja so 20. Jahrhundert. Ich bin ja wirklich gespannt, wann das Telefonbuch mit bebilderter Anleitung rauskommt, weil es sonst dem Großteil der Bevölkerung schon zu kompliziert ist.
Oder halt alternativ als Hörbuch.

Donnerstag, Juli 10, 2008

American Gangster

Man nehme: Eine "wahre Begebenheit". Dann ist man zumindest die Plagiatsvorwürfe schonmal los, wenn man nichts anderes drehen will und dreht als nen Mafiafilm mit schwarzem Hauptdarsteller (der seiner Hauptrolle entsprechend smart, geschäftstüchtig und ruchlos brutal ist, aber natürlich als Schwarzer noch den Extratouch Flair besitzt).

Immerhin gewinnt der Film gegen Ende noch ein überraschendes Momentum; dann hat man sich aber schon durch 2 Stunden mehr oder minder unterhaltsamen und mehr mehr als minder überflüssigen Film geschaut.

Alles in allem zu berechnet, zu konstruiert, zu sehr auf zeitgeistig getrimmt.

4 von 10 Punkte

Montag, Juni 30, 2008

J. Ferris: And then we came to the end

Hübsch hübsch, ein 400-Seiter über die mehr oder minder dramatischen Geschehnisse im Büroalltag. Ein hochumschwärmtes Erstlingswerk eines sicherlich begabten Autoren, keine Frage, und streckenweise unterhält das Buch auch bestens. Nur versucht Ferris leider auf zu vielen Baustellen gleichzeitig Bauherr zu sein, und am Ende bleibt ein Sammelsurium aus halbfertigen Charakteren, mehr oder minder interessanten Kleinstplots und Krebs. Irgendwie klickt das Buch einfach nicht so richtig.

4 vom 10 Punkte.

Mittwoch, Juni 18, 2008

Sterben: Eine tiefgründige Betrachtung

Letztens, schwer bepackt mit zwei Tüten und einem Kasten Cola, ist es mir wie ein Pflasterstein durchs Kirchenfenster gekommen:

Sterben, und da machen wir uns mal nix vor, ist scheiß peinlich.

Mal im Ernst. Gibt es wirklich einen Moment, wo man einigermaßen würdevoll aus dem Leben scheiden kann? Was passiert, wenn mich beim Einkäufe in den dritten Stock schleppen der Schlag trifft? Ein Mordsgepolter, die Nachbarn schaun blöd, und monatelang redet die ganze Straße drüber. Und am Fuß der Treppe ich mit verrenkten Gliedmaßen und einem mörderblöden Geschau.

Wo kann man denn heutzutage noch mit der angemessenen Würde den Löffel abgeben? Bei nem Konzert im Moshpit? Würde ne Endlosschleife geben weil einem die Umstehenden ständig wieder auf die Beine helfen würden. Beim Sex? Jesus, da kann man dann nur hoffen dass es beim angetrauten Partner war, sonst wird das ohnehin schon peinliche Happening zu nem SuperGAU. Beim Essen? Mit dem Gesicht voran ab ins Schnitzel-Jenseits?
Und es muss ja nicht einmal so eine extravagante Situation sein... einfach nur beim Rumlaufen umkippen ist doch auch schon bescheuert genug. Und bitte nicht beim Autofahren, ich kann mir die Kommentare schon vorstellen.

Irgendwie vergeht einem da die Vorfreude aufs Sterben so richtig. Denn fatalerweise (hrhr) kann man, im Gegensatz zu den meisten anderen peinlichen Sachen, im Anschluss nicht mal mehr mit den Leuten drüber lachen; so mancher Faux Pas ist ja durch die nötige Coolness in der Reaktion noch zu nem Meisterwerk geworden.
Was also tun? Dem ganzen Leiden gleich ein Ende setzen? Bringt doch auch nix, und besonders Selbstmörder sind ja dafür berüchtigt, nach dem Abtreten ne ganz und gar dämliche Grimasse zu ziehen.
Dann lieber nicht sterben. Ja, das wäre das Beste. Wer macht mit?

Mittwoch, Juni 11, 2008

Rock im Park 2008: Eine nüchterne Bilanz, Tag 3

Sonntag im Park; der Großkampftag war also angebrochen. Und weil der Samstag so trist und alkoholfrei war wurde der Sonntag umso engagierter angegangen, und bis zum Auftritt von Airbourne war dann auch schon ein angenehmer Pegel erreicht. Und die Jungs lieferten auch die passende Begleitveranstaltung zum gepflegten Rausch: Mit nem Rudel Affen im Arsch sausten die Aussies über die Bühne und überzeugten dabei auf ganzer Linie mit ihrem deutlich AC/DC-geprägten Sound. Das bis dato beste Konzert des Festivals!
Anschließend hieß es dann "EL*KE oder nass werden", und schon nach 1,5 Liedern war die Entscheidung gefallen: Hinaus in den strömenden Regen und rüber zu Alter Bridge, die eine äußerst überzeugende Vorstellung mit dem überragenden "Blackbird" und einer überraschenden Blues-Darbietung vor das regengeplagte Publikum zauberten. Sehr fein!

Leider stellten sich zu diesem Zeitpunkt trotz engagiertem Alkoholmissbrauchs erneut die Abnutzungserscheinungen des Festivals ein, so dass ich doch deutlich erschöpft die Flucht vor Disturbed (WakaWaka) Richtung Black Stone Cherry antrat, die mich dann auch prompt wieder zu den Lebenden holten. Was für ein geiles Gepose, und was für eine verflucht routinierte Vorstellung der Jungspunde! Teufel, bisher hatten bei RIP vor allem zwei Nachwuchsbands fett gepunktet... schlechte Vorzeichen für den Headliner und den Co-Headliner des Abends?

Bei Rose Tattoo habe ich mich dann kurz mal hingesetzt und wurde pünktlich zu "Rock'n'Roll Outlaw" von einem über mich stolpernden Festivalbesucher geweckt. Leider war das auch die letzte Nummer des Konzerts...

Dann gab es eine ausgedehnte geistige Auszeit, während der die Speise- und Alkoholvorräte des Körpers aufgefrischt wurden, aber pünktlich zum Ende von Nightwish war ich wieder voll im Spiel. Naja, leider nicht das Ende von Nightwish sondern nur das Ende des Gigs, aber das ist doch auch was wert. Hauptsache kein Nighwish mehr. Denn im Anschluss gab's das AH-Team von The Offspring, und trotz eines deutlichen Mangels an Bewegung auf der Bühne und diversen Erstaunungskundgebungen der Meute ("Alder is der fett geworden", "Scheiße, sind wir auch schon so alt?!") wurden wir bestens unterhalten. Der latent melancholische Punkpop bringt halt doch immer schöne Erinnerungen, auch wenn es für eine Runde Tanzbein mittlerweile doch zu spät im Festival war.

Und dann, fuck. Metallica. Scheiß auf die Genickschmerzen, scheiß auf das Schädelweh, da muss man durch. Und dank einer fantastischen Songauswahl (nur wenige Load-/Reload-Nummern, KEINE St. Anger) wurde die gierige Menge absolut und ohne Vorbehalte befriedigt. Der unbestrittene Höhepunkt des Festivals, keine Frage. Plus "Seek and Destroy" als Zugabe. Alder.

Anschließend deutlich angeschlagen zu Danko Jones rüber und nochmal das komplette Programm abgeholt; allerdings konnte ich es nicht mehr wirklich genießen, weil ich schon mehr tot als lebendig war. Aber hey, Danko Jones!
Und dann, Schande über mich, sind mir kurz vor The Hellacopters die Zündkerzen durchgeschmort. Aus. Ende.

---

Geschätzte Ausgaben: Festivalpulli als spontane Rettung vor dem Regen: 30 Euro; Essen ca. 25 Euro; nichtalkoholische Getränke ca. 10 Euro (ja sorry, ich hatte Durst); Nietenhalsband 12 Euro; alkoholische Getränke ca. 150 Euro

Unwort des Festivals: Knutschfleck

Positive Überraschung des Festivals: Airbourne

Negative Überraschung des Festivals: Der Sound

Dienstag, Juni 10, 2008

Rock im Park 2008: Eine nüchterne Bilanz, Tag 2

So, jetzt aber rasch weitergeschrieben bevor mein ohnehin schwer geplagtes Gedächtnis komplett die Grätsche macht.

Der Samstag begann wie erwartet mit dem Aufstehen. Dann erstmal ein Bier, aber der extreme Sonnenschein machte jeden Schluck zur fiesen Pflichtübung... bis Mittag war immerhin das Bier leer, aber auch ein enormer Sonnenbrand und ein kleiner Sonnenstich hatten sich eingestellt. Und kein Schatten in Sicht. Festivals sind ohnehin irgendwie die Hölle.

So beteten wir also weiter um Bewölkung, während zumindest ich mich innerlich wie drei Schnitzel auf Opeth freute. Und siehe da: Beim Vorlatschen gab's tatsächlich erste Tropfen, und Frauke wollte tatsächlich schon zurück ins Zelt. Haha, ist doch nur Regen...

Da stand ich nun also vor der Alternastage vor dem großen Opeth-Logo und fühlte mich wie ein Kind vor Weihnachten: Erfreulicher- und erstaunlicherweise war ich auch noch fast nüchtern, was bei Opeth sicher nicht falsch ist. Da konnte mich auch der kleine Schauer nicht weiter beeindrucken, Shirt ausgezogen und in die Hose gesteckt, damit man nachher was trockenes anziehen kann.
Problem: Der Schauer brachte seine Freunde mit, und als es dann irgendwann zu hageln anfing dachte ich mir "Ah was, dann halt auch Wacken" und suchte das Weite. Und so war dann auch gleich Bad Religion mit ins Wasser gefallen.

Zurück zum Zelt; ich hatte Glück, meines war extrem fachmännischst aufgebaut und komplett unbeeindruckt vom Regen, während die Zelte um mich herum in mehr oder minder desolatem Zustand herumlungerten und Sturm- und Wasserschäden zu verzeichnen hatten.
So brach ich dann halbwegs trocken aber doch gezeichnet von Wind, Wetter und Sonnenstich wieder Richtung Festivalgelände auf, wo mich Cavalera Conspiracy mit einem bunten Potpourri aus neuem Liedgut und ollen Sepultura-Schmonzetten zum Tanz in einem erbarmunglosen Pit baten. Nach einem zweifachen Kniefall und einem wehementen Schlag auf den Schädel sah ich dann doch ein, dass das einfach nicht mein Tag sein sollte.

Kurz noch ein Lied von Bullet for my Valentine für nen Lacher angehört und dann ab zu Rage against the Machine, wegen denen ich ja schließlich auf dem Festival war, oder! Nach rund drei Liedern fiel mir dann aber wieder ein, dass RATM noch nie so ganz meine Band waren, und so lies ich "Wucki-Wicki-Wah-Wah"-Morello und den Funk hinter mir und machte mich (im Regen übrigens) zu "Gnargh-Gnargh"-Lemmy und Co auf. Motörhead hatten allerdings leider unter nem seltsamen Sound zu leiden (schön dass Ihr nen Drummer habt, aber ich hätte auch gern was von diesem Warzenkerl vorne gehört), aber jetzt hab ich sie immerhin mal gesehen.

Und das war auch schon das musikalische Ende von Tag 2. Tag 3 sollte der Großkampftag werden, aber darüber, lieber Leser, sollst du in der nächsten Fortsetzung erfahren.

Montag, Juni 09, 2008

Rock Im Park 2008: Eine nüchterne Bilanz, Tag 1

Mal kurz ein paar Worte zum RIP 08, bevor mich meine Kräfte endgültig verlassen und ich mich der Krankeit und dem Schlaf anheimgebe. Also bitte nicht wundern über eine etwas debil-konfuse Ulysses-Schreibe...

Angekommen Freitag vor 12 Uhr. "Zeigt mal eure Karten, danke, Ihr wollt euer Zeug auf euren Platz bringen, oder? Waas, Ihr habt noch keinen Campingplatz?! Aber wir sind schon 17.000 Leute (sic)! ALLE sind doch schon seit gestern da!! Jetzt könnt Ihr nur noch hoffen, dass Ihr nen Parkplatz am Seitenstreifen bekommt und da nen Platz für euer Zelt findet!"
Was die hysterische Dame nicht erwähnt hat: Es gab ein großes Parkhaus und ausreichend Campingplatz gerade mal flotte gefühlte 592 Gehminuten vom Parkhaus entfernt.
Aufbauen. Bier trinken. Weiter aufbauen. Bier trinken. Und dann noch schnell ein Bier aufgemacht und los zum Festivalgelände (alberne 350 Minuten zu Fuß entfernt, rund 80 geschätzte Kilometer). Dort erstmal ein Bier gekauft und schnell ab zu den
Bloodlights, die eine befürchtet pappige Show bieten. Schöne CD, aber was hilft's wenn zum einen der Sound gerade mal zwei (!) Lieder auf Anhieb erkennen lässt und der gute Herr Poon leider, leider nicht multitaskingfähig ist. Hol dir nen Sänger, Bub.
Aber durch solcherlei Lappalien ließen wir (ich und geschätzt 4 bis 5 andere Hanswurschten) uns natürlich nicht davon abhalten, das Tanzbein zu schwingen. Und die Tanzfäuste und die Tanzellbogen. Kinners, die Arme bleiben unten. Danke schön.

Dann erstmal raus und ein Bier. Und noch ein Bier. Mittlerweile ist es auch schon Spätnachmittag (wie doch die Zeit bei einem Bier vergeht!), und während Flo und Frauke irgendwo hingehen, tapere ich los zu Fair to Midland, die aber schon fertig sind. Filter ertragen meine neuen Weggefährten, bärtige und äußerst wilde und gefährliche Metaller aus dem Raum Großnürnberg (u.a. die Burschen von http://www.encryption-web.de) dann doch genau ein Lied, bevor es zum Biergarten geht. Da gibt's nämlich auch Filter an den Kippen und außerdem Bier sowie Bacardi und Bier.
Anschließend zu The Black Daliah Murder, aber ich könnte beim besten Willen nix über das Konzert sagen. Zum einen kenne ich von denen nix, zum anderen war ich bis dahin randvoll. Laut wars. Glaub ich.

Mein Plan, danach die Eagles of Death Metal zu besuchen, stieß leider aus verschiedenen Gründen auf taube Ohren ("die sind soo kacke!", oder "ne, die haben schon gespielt", um nur zwei zu nennen), so dass der Biergarten wieder dran war. Und plötzlich war es auch schon Zeit für die Toten Hosen, und in meinem Zustand konnte ich da leider auch nicht mehr ablehnen. Das Konzert war offenbar gefällig... lies ich mir zumindest am nächsten Tag sagen. Und hätte ich den Weg zur Clubstage nochmal gefunden, ich hätte mir auch Dimmu Borgir angeschaut. Ich sag doch die hätten auf die Mainstage gehört...

Dies war Tag 1, Tag 2 kommt morgen. Oder irgendwann. Versprochen. Oder gelogen

Dienstag, Juni 03, 2008

4,5 Prozent

Grad lecker Nudeln (sündhaft teuer...) ins Wasser geschleudert, laut Angabe der Verpackung "mit einer Füllung aus grünem Spargel".
Zutaten Füllung: Spargel 4,5 %. Na das ist ja mal reichlich.
Somit atmet der Mensch wohl auch ein Gasgemisch "aus CO2" aus, oder?

M. Richler: The Apprenticeship of Duddy Kravitz

Etwas älterer Roman über den verbissenen "Aufstieg" eines jüdischen Unterklassekinds, das gemäß der Weisung seines Großvaters "ein Mann ohne Land ist nichts" mit Klauen und Zähnen zu Landbesitz kommt und dabei nach und nach immer skrupelloser und verbissener wird.

Der Stil von Richler erscheint in keinster Weise "veraltet" und das Buch liest sich angenehm flüssig... und im Gegensatz zu einer Menge moderner Schreiberlinge kann Richler glaubhafte Charaktere erschaffen.

8 von 10 Punkte.

Samstag, Mai 24, 2008

Indiana Jones IV


So, dann versucht er's also mit der Indy-Reihe auch nochmal, der gute Herr Lucas, nachdem er seinen Star-Wars-Ruhm schon gründlich in den Acker gesetzt hat. Und bei seiner zweitwichtigsten Franchise geht er, wie nach dem SW-Fiasko fast schon zu erwarten war, konservativer vor. Leider sogar so konservativ, dass einem der Film über weite Strecken wie ein "Best Of" der ersten drei Teile vorkommt (Schlägereien, Verfolgungsjagden in Vintage-Militärfahrzeugen, Rätsel, Markierungen auf Fußböden und am Schluss ein böser Europäer der an seiner Gier zugrunde geht). Man mag es Hommage oder Selbstkopie nennen, auf jeden Fall wurde deutlich auf Nummer sicher gegangen.

Handwerklich ist der Film sehr gut umgesetzt, er läuft die gesamte Spielzeit über flüssig vor sich hin, und Ford IST einfach Indy. Wenn man sich nur am Schluss nicht so dermaßen weit aus dem Fenster gelehnt hätte... hier wäre weit weniger deutlich mehr gewesen. Aber Subtilität war ja schließlich noch nie ein Verbrechen, dessen man Herrn Lucas beschuldigen könnte.

Und, äh... Zombie-Mayas? Bitte...


7 von 10 Punkte.

Mittwoch, Mai 21, 2008

Fido



Was wäre wenn... das Szenario "Nukleare Wolke aus dem Weltall macht Menschen zu Zombies und lässt Tote auferstehen" in den 50ern wirklich eingetreten wäre, man aber eine Möglichkeit gefunden hätte, diese Zombies mit Halsbändern zu kontrollieren, so dass sie zu willenlosen Dienern und somit zu einem Teil des Alltags würden?
Und besser noch... man geht das Ganze nicht als fiese, dystopische Gore-Geschichte, sondern als locker-unbeschwerte, groteske Komödie an?

Dieser in herrlichsten Technocolor-Farben gehaltene Film versucht genau das; er kann zwar die Qualität der unvergleichlich guten ersten zehn Minuten nicht auf gesamter Länge halten, bietet aber dennoch eine Menge Spaß mit nur gelegentlichen Splatter-Einlagen.

7 von 10 Punkte.

Samstag, Mai 17, 2008

Brügge sehen... und sterben?




Was für ein außergewöhnlicher Film... und dabei so herrlich dreckig und böse und vor allem dezent albern, ohne jedoch in Teenie-Klaumaukereien abzusinken. Mit einer ganz eigenen Atmosphäre, die allerdings das Tempo des Films ab und an ein wenig straucheln lässt... gehört aber auch irgendwie dazu. Ebenso wie der Kontrast zwischen dem leicht (ziemlich) depperten Auftragskiller Ray und der getragenen Stimmung der altehrwürdigen Stadt Brügge.

Ein kleines gemeines Juwel.

9 von 10 Punkte

Dienstag, Mai 13, 2008

N. Hornby: Slam

Herr Hornby bleibt seinem Motto treu und schreibt weiterhin Wohlfühlgeschichten, neuerdings ja mit Schwerpunkt auf Teenagerproblemen. Und das macht er gut, keine Frage, auch wenn sein Protagonist (ein 16jähriger Skater, der mit seinem Tony-Hawk-Poster spricht) mitunter ein wenig zu harmlos und kuschlig wirkt. Hornby arbeitet seine Charaktere wirklich gut aus und lässt sie glaubwürdig agieren... das macht sie jedoch nicht unbedingt realisischer.

Aber was solls, nettes Buch, und durch die wirklich beeindruckend unterhaltsame und einfühlsame Schreibe des Autors empfehlenswert.

8 von 10 Punkte

Sonntag, April 27, 2008

Helge Schneider: Eine Liebe im Sechsachteltakt

Himmel Arsch und Wolkenbruch. Wer nach dem unterhaltsamen "Globus Dei" und den abstrusten Krimigeschichten von Helge Schneider eine herrlich depperte Persiflage auf Telenovela, Pilcher und Co erwartet, erlebt mit "Eine Liebe im Sechsachteltakt" eine mehr als mittelschwere Katastrophe. Das Buch bestätigt allein eines: Helge Schneider ist wirklich nicht vorhersehbar.
Und so kommt es wie es kommen muss: Das Buch ist gar nicht lustig. Es ist tatsächlich ein Schicksals-Groschenroman, der nur stellenweise einen Lacher erlaubt und am Schluss zwar ein wenig bizarr wird, aber halt nur auf den letzten paar Seiten und halt auch irgendwie nur weil das vom Herrn Schneider halt so erwartet wird.

Abscheulich. 1 von 10 Punkte.

Samstag, April 19, 2008

Irvine Welsh: If you liked school, you'll love work

So, fertig. Und was ich bisher über einige der Kurzgeschichten geschrieben hatte trifft auch auf den Großteil des Buches zu: Nett geschrieben, aber alles in allem ein bisschen zu zahnlos für Herrn Welsh. Erst in der letzten Geschichte (zu 50 % wieder im dreckigsten Schottisch verfasst), die gleichzeitig die längste des Buches ist, erwacht er ein bisschen, aber auch eher versöhnlich.
Braucht die Welt einen zahmen Welsh? Oder reicht da ein Hornby völlig aus?

7 von 10 Punkte.

Donnerstag, März 27, 2008

J. Eugenides: Middlesex

Der gute Herr Eugenides, was konnte man über ihn und sein neues Buch nicht alles hören!

Mal schaun: Pulitzerpreis? Gerne. Eine Geschichte, die sich über mehrere Generationen einer Familie hinzieht? Immer doch. Spielt größtenteils im Amerika der 30er bis 70er Jahre? Her damit!
Wie... es geht um einen Hermaphroditen? Einen Zwitter? Öh.

Aber irgendwann bin ich dann doch mal um das Thema rumgekommen, und siehe da, es hat sich gelohnt. Eugenides ist vom Schreibstil her eng an Irving in seiner groß angelegten, mitunter abschweifenden Erzählweise und seinen verqueren Charakteren (die einem anders als die von Irving jedoch nie so sehr ans Herz wachsen; wohl auch, weil er sie zum einen nicht so liebevoll ausarbeitet und er zum anderen kein so grausames Spiel mit ihnen treibt); nennt man mittlerweile ja offenbar den "amerikanischen Stil". Mir soll's recht sein, solange der Mann sein Handwerk beherrscht, und das tut er.

So bleibt eine Erzählung, bei der die Zweigeschlechtlichkeit des Hauptdarstellers primär mehr auf metaphysischer als auf körperlicher Ebene eine Rolle spielt (nein, der Satz ist nirgends abgeschrieben, ich wollte so nen selbstverliebten Blödsatz auch mal selber bauen), wodurch eventuell anfangs befürchtete "Ekelhaftigkeiten" komplett außen vor bleiben.

Empfehlenswert, aber nicht unbedingt absolut umwerfend. 8 von 10 Punkte.

Freitag, Februar 29, 2008

Never Too Loud

NEVER TOO LOUD! Yeah, Danko baby!

Selten so einen passenden Albentitel gesehen. So laut kann man die Scheibe nämlich gar nicht aufdrehen, dass einem die pappige Produktion nicht die Tränen in die Augen treibt. Gitarre und Gesang glänzend in der Vordergrund gemischt, keine Frage und auch kaum verwunderlich. Aber wo ist der intensive Bass, der Evergreens wie "Lovercall" so glänzen lässt? Und vor allem: Ist das ein Schlagzeug im Hintergrund oder wirft jemand Wattestäbchen gegen eine Leinwand?

Besonders nach der traumhaft gemischten "Sleep is the enemy" ist die Produktion arg enttäuschend. Zumal die Songs an sich ja weniger druckvoll sind und so die Rückendeckung gut hätten vertragen können.

Sonntag, Februar 17, 2008

Ratatouille

Disney nach Schema F, technisch beeindruckend umgesetzt, aber so innovativ und seelenlos wie mein großer Zeh.

5 von 10

Freitag, Februar 01, 2008

Irvine Welsh, If You Liked School, You'll Love Work

Die zweite und gleichzeitig die Titelgeschichte von Welshs aktueller Kurzgeschichtensammlung. Nett, aber irgendwie traurig, dass Welsh mittlerweile fast schon harmlos geworden ist. Irgendwie fehlt einem die psychopatische Drecksau-Atmosphäre von "Filth" oder "Trainspotting".
Sicher gut geschrieben, aber weder großartig überraschend oder besonders einfallsreich.

5 von 10 Punkte

Sonntag, Januar 20, 2008

Das Bourne Ultimatum

Na sowas... der dritte Teil der Serie bietet zwar immer noch die bewährte James-Bond-Formel aus makelloser Action, hanebüchener Story (inklusive ständiger Weltreise) und bösen hässlichen alten CIA-Männern, aber diesmal wirkt alles ein bisschen runder und kompakter als noch in den ersten beiden Filmen. Ich bin sogar ein wenig begeistert.

8 von 10 Punkte.

Samstag, Januar 19, 2008

Prestige

Wow, was für ein unerwartet guter Film. Dass ich von Christian Bale immer wieder beeindruck bin muss ich wohl nicht erwähnen, aber auch Wolverine-Darsteller und Vollzeit-Schönling Hugh Jackman schlägt sich wacker. Dazu noch ein hervorragendes Drehbuch (Buchumsetzung) um Zauberkünstler und ihre Obsessionen, und raus kommt ein wirklich vorzüglicher kleiner Film. Einzig Mme Johansson stolpert wieder einmal relativ planlos in der Gegend herumschmachtend ihrem chirurgisch verbesserten Körper nach, aber dafür ist sie ja wohl auch da.

Fein fein. 9 von 10 Punkte.

Samstag, Januar 12, 2008

Simpsons: Der Film

Also was soll man hierzu eigentlich noch groß schreiben? Quasi eine extralange Simpsons-Folge mit so ziemlich allem, was man erwartet. Qualitätsmäßig oberer Durchschnitt mit einigen wirklichen Treffern, aber auch reichlichen Rohrkrepierern. Was mich persönlich genervt hat waren die pseudo-anzüglichen Zotereien, die für mich nicht wirklich zu den Simpsons gehören, sondern eher auf die American-Pie-Kundschaft abzielen.

7 von 10 Punkte

Montag, Januar 07, 2008

Samstag, Januar 05, 2008

Neu und verbessert Teil 1



...und am Montag geht's weiter.